Psychoedukation

Die Psychoedukation umfasst  die Übersetzung und Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu psychischen Krankheiten in Alltagssprache. Sie zielt auf einen verbesserten Umgang mit der Krankheit und die Anhebung des Lebensstandards.

Salutogenese

(Gesundwerdung) Ein auf den Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923-1994) zurückgehendes Resilienz-Modell, das die kognitiven Bewältigungsstrategien zur Abwendung von Gesundheitsrisiken betont. Nach dem Salutogenese-Modell ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen.

Empowerment

(Selbstbefähigung) Begriff der für Arbeitsansätze in der psychosozialen Praxis steht, in der Klient*innen dezidiert zur Entdeckung eigener Stärken ermutigt und ihnen Hilfestellungen bei der Aneignung von Selbstbestimmung und Lebensautonomie vermittelt werden.

Recovery

(Wiedergesundung) Eine Recovery-orientierte psychiatrische Behandlung orientiert sich an vier Schlüsselwerten: Personenorientierung, Einbezug der Betroffenen, Selbstbestimmung und Wahlfreiheit sowie die Anerkennung eines Wachstumspotentials. Sie ist getragen von einer therapeutischen Haltung, die das autonom selbstbestimmte Wohl der Patient*innen ernst nimmt. Recovery versteht sich als ein persönlicher, tiefgreifender und lebenslanger Prozess. Eine „Gesundung“ ist Änderungen unterworfen, nicht linear und auch bei schwersten Erkrankungen möglich.

Integrierte Versorgung (IV)

Modell der Gesundheitsversorgung , das die ambulante, die stationäre und die rehabilitative Versorgung von Klient*innen sektorenübergreifend vernetzt. Verschiedene Leistungsbereiche des Gesundheitswesens sollen auf diesem Wege zukünftig besser kooperieren. Ein optimierter Informations­austausch zwischen allen Beteiligten verbessert die Qualität und Effizienz der medizinischen Versorgung.

Resilienz

Begriff aus dem Fachgebiet der Psychologie. Er bezeichnet allgemein die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke. In der Entwicklungspsychologie wird der Begriff Resilienz verwendet, wenn die Widerstandsfähigkeit von Kindern gemeint ist, die sich trotz belastender Umstände und Bedingungen normal entwickeln. Vor allem in der therapeutischen Arbeit seit den 70er Jahren wird verstärkt Wert darauf gelegt, dass Klient*innen eine innere Stärke ausbilden, um damit psychischen Störungen vorzubeugen. Resilienz in diesem Sinne ist die menschliche Fähigkeit, auf extreme Lebenssituationen oder wechselnde Anforderungen flexibel und angemessen zu reagieren, ohne mit psychischen Folgeschäden konfrontiert zu werden.

Trialog

Der Wortbedeutung nach meint Trialog das Gespräch zwischen drei Beteiligten. Im Bedeutungsfeld der Psychiatrie ist damit ein modernes Therapie- und Begleitungskonzept gemeint, in dem Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und in der Psychiatrie Tätige gemeinsam projektbezogen arbeiten. So zum Beispiel beim Hometreatment und in der Krisenpension. Das Konzept spielt auch in der Ex-In Ausbildung eine große Rolle.

Krisenpension

Modell beziehungsweise Betreuungsprojekt zur außerstationären, intensiven und flexiblen Begleitung von Menschen in schweren psychischen Krisen oder akuten Phasen psychotischen Erlebens. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf einer Betreuung in einer eigens für das Durchleben einer Krise eingerichteten Wohnung. Sie erfolgt durch ein multiprofessionelles Team rund um die Uhr.

Hometreatment

(häusliche Behandlung und Begleitung) Modell beziehungsweise Betreuungsform zur außerstationären, intensiven und flexiblen Begleitung von Menschen in schweren psychischen Krisen oder akuten Phasen psychotischen Erlebens. Der Schwerpunkt liegt auf einer Betreuung in der eigenen Wohnung durch ein multiprofessionelles Team.

EX-In

(Experienced-Involvement/ Erfahren-Beteiligung) Ausbildungsprogramm für Psychiatrie-Erfahrene, die sich innerhalb eines Jahres zum/zur Genesungsbegleitert*in oder Dozent*in ausbilden lassen können. Die Ausbildung baut inhaltlich auf den spezifischen Erfahrungen der Teilnehmer*innen auf.